Silvio Zesch – Finissage

Von Redaktion

Silvio Zesch 5Es ist 18 Uhr und ich bin in der HOLE OF FAME mit Silvio Zesch zu seiner Finissage zum Interview verabredet. Bevor ich die Räume betrete fällt mir im rechten Schaufenster ein sich auf einem Plattenspieler drehender mit bunten Steinen besetzter, fast schon pornös wirkender Schädel auf. Unter ihm eine dezente Leuchtschrift mit den Worten „FOR THE LOVE OF POP  ́N ROLL“. Später bekomme ich erklärt das es eine Persiflage eines Werkes von Damien Hirst ist.

Innen erwartet mich Silvio Zesch schon. Wir gehen zusammen seine Werke durch und was mir dabei bewusst wird, dass seine Werke, so banal sie auf den ersten Blick auch zu wirken scheinen, zu einem tiefgründigen und ernsthaften Auseinandersetzen einladen.

Eines der Herzstücke dieser Ausstellung ist die neuste Publikation „BLACK BOXES“ seines mit Anna Leonhardt gegründeten Salz-Verlages. In dem Werk greift er Arbeiten von 2012 erneut auf und fügt sie nüchtern in schwarz gedruckt sehr gekonnt neu zusammen, so das nur die Formen wirken.

Mein Fazit dieser Finissage: Solltet Ihr die Gelegenheit bekommen zu eine seiner grandiosen Ausstellungen unbedingt den Künstler selber treffen!

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11 Fragen an Silvio Zesch

1.Silvio hast Du in der Ausstellung ein Lieblingswerk und wenn ja welches und warum?

Silvio: Die Frage kann ich dir ganz einfach beantworten NEIN. …Lacht

2. Wie kam es das Du ein Projekt von 2012 neu aufgreifst und in das Künstlerbuch

„Black Boxes“ veröffentlichst?

Silvio:Ich hohle meiner Arbeiten immer mal wieder heraus und sehe ob Sie zu den aktuellen Sachen passen oder was diese miteinander machen, ob sich Bezüge ergeben usw. und da hat es sich so ergeben die Reihe von Pappdrucken noch mal neu aufzugreifen …und herausgekommen ist es eben das Buch „BLACK BOXES“.

3. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?

Silvio: Einen typischen Ablauf gibt es nicht. Manchmal kommen mir Ideen, die ich sofort angehe, aber meist beginnt die reine Atelierarbeit am Nachmittag und geht dann eben mal länger oder kürzer.

4. Hast Du einen „normalen Beruf“ gelernt oder war da schon immer klar das Du von und für die Kunst leben möchtest?

Silvio: Nein Beruf hab ich keinen gelernt und mit dem Leben für oder/und von der Kunst ist das eben so ́ne Sache für sich …

5. Wie bist Du zur Kunst gekommen?

Silvio: Erst ziemlich spät, ich habe angefangen Lehramt für Kunst zu studieren. Als ich dann vor einer Klasse stand, habe ich gemerkt dass es das nicht ist. Ich wollte lieber selber Kunst machen. Da habe ich mich dann an verschiedenen Kunsthochschulen beworben, und hatte dann zum Glück die Wahl ob ich in Dresden bleibe oder nach Leipzig gehe – meine Wahl fiel damals auf Dresden.

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6. Wie oder was inspiriert Dich für neue Werke? (Brauchst Du bestimmte Orte die Dich inspirierend)

Silvio:. Das kann ich gar nicht so genau sagen. Das kann eine fixe Idee sein oder auch Begegnungen mit Leuten einen bestimmten Ort brauche ich dafür nicht. Die meisten Ideen kommen mir im Atelier oder eben einfach so im Alltäglichen.

7. Wer sind Deine künstlerischen Vorbilder? Wer hat dich geprägt?

Silvio: Es gibt künstlerische Vorbilder,die wechseln aber auch ständig. Daher möchte ich Dir da auch keine Namen nennen. Es wäre auch nicht fair jetzt Namen zu nennen weil ich dann viel zu viele Leute aufzählen müsste.

8. Du malst, zeichnest, machst Skulpturen und Installationen. Was machst Du am liebsten, was liegt Dir am besten?

Silvio: Früher dachte ich ich bin ein klassischer Maler. Ich möchte mich da aber nicht festlegen es gibt viel zu viel was ich noch probieren möchte und für das eine eignet sich halt die Malerei für das andere eine Video oder eine Installation. Ich lasse ja auch die neuen Medien immer mehr mit einfließen. Der überdimensionale Barcode zum Beispiel. Ich mag es das schnelle Medium zu endschleunigen und in eine analoge Form zu bringen.

9. Wie stehst Du zu Dresden und seiner Kunst? Gibt es Geheimtips von Dir?

Silvio: Ja mich natürlich … lacht. Es gibt leider viel zu wenig Raum um freie Kunst entstehen zu lassen in Dresden.

10. Was ist das Fazit Deiner Ausstellung?

Silvio: Ich bin sehr zufrieden. Ich habe viele interessante Menschen getroffen und mit denen über meine Kunst geredet. Der direkte Kontakt ist mir wichtig.

11. Was können wir zukünftig von Dir erwarten? Gibt es schon neue Ideen?

Silvio: Ideen gibt es jede Menge lasst euch überraschen.

Fotos und Text von Christian Held

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