Ein Besuch auf Schloss Weesenstein – Informieren, flanieren, genießen

Schloss Weesenstein im Müglitztal
Von Matthias Neidhardt

Das Schloss Weesenstein ist ein beliebtes Ausflusziel im Müglitztal nahe Dresden und eignet sich wunderbar für einen kurzen Besuch bei jedem Wetter.

Museum Schloss Weesenstein – Etwas steht hier Kopf.

Das Museum im Schloss blickt auf die lange Geschichte des Gebäudekomplexes zurück, die bis ins Mittelalter und der urkundlichen Erwähnung im Jahr 1318 reicht. Besonders im Barock zählte das Schloss Weesenstein und seine Bewohner zu den vermögendsten in Sachsen und erlebte eine Blütezeit. Die Burggrafen zu Dohna, die Familie von Bünau sowie die Wettiner trugen maßgeblich zur Geschichte des Schlosses bei. Die Burg wurde größtenteils als Wohnsitz genutzt. Heute ist Schloss Weesenstein ein Objekt des „Schlösserland Sachsen“.

Im Museum unternimmt man eine Reise zurück ins Mittelalter. Von Stockwerk zu Stockwerk reist man Epoche um Epoche zurück in der Zeit. Auch architektonisch hat das Museum Kurioses zu bieten. Die Festsaalarchitektur befindet sich auf dem Dachboden, Pferdeställe sind in der fünften Etage, darunter die Kellergewölbe und noch ein Stockwerk tiefer gelegen die herrschaftlichen Wohnräume. Das Haus wuchs von oben nach unten. Der Turm  mit seinem Fundament als ältester Baukörper des Schlosses befindet sich fünf Etagen über dem Jahrhunderte später gebauten klassizistischen Wintergarten.

Ein besonderes Highlight und architektonischer sowie künstlerischen Höhepunkt des Schlosses ist die 1741 geweihte barocke Schlosskapelle.

Französische Gartenarchitektur im Schloss Weesenstein

Ein reizvoller Kontrast zum auf dem Felsen thronenden Schloss ist der Park zu Fuße ebendiesen.  Die Parkanlage ist durch die umgeleitete Müglitz in zwei Flügel gestaltet, die abwechslungsreicher nicht sein könnten.

Im schlossnahen Parkteil dominieren vielfältig gestaltete Blumenrabatten. Im größeren Parkteil leiten schattenspendende Lindenalleen und mit Hainbuchenhecken gesäumte Wege durch den Park. Das Wasserspiel der Müglitz lädt zusätzlich zu Ruhepausen im Park ein.

Ein kleiner Abstecher entlang eines romantischen Pfads am Osthang hinauf ist lohnend. Zum einen offenbaren sich Aussichten auf das Schloss und Müglitztal, zum anderen finden sich Grundmauern eines ehemaligen Jagdpavillons und Überreste des Englischen Parks auf dem Gelände.

Genussreiches Schloss Weesenstein – Einkehr in der Schlossbrauerei

Bis ins Jahr 1510 reicht die Geschichte der Weesensteiner Schlossbrauerei zurück. Gebraut wurde durchgehend bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. 1999 wurde die Brautradition wieder belebt und erfreut sich heute großer Beliebtheit bei den Gästen.

Der Söller des Schlosses bildet heute das Zentrum des Biergartens Hier befindet sich ein 24m tiefer Brunnen, der das Uferfiltrat der Müglitz für die Wasserversorgung der Brauerei früherer Zeit lieferte. Von hier aus genießt man den Blick über das Müglitztal und den Barockgarten des Schlosses bei frisch Gebrauten am Besten und rundet den Besuch im Schloss Weesenstein ab.

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