Kunsthandwerk in Dresden

Von solebtDresden

Unter dem Begriff Kunsthandwerk versteht man die handwerkliche Fertigung von Produkten bei dessen Entstehung der kreative und künstlerische Aspekt eine maßgebliche Rolle spielt. Von der Idee, über die erste Skizze bis hin zum Entwurf und fertigen Produkt entsteht jedes Unikat in liebevoller Handarbeit. Im Vergleich zum Kunstgewerbe entstehen die Produkte als Einzelstücke und werden nicht in Serie, maschinell oder basierend auf fremden Entwürfen gefertigt.

Beispiele für Kunsthandwerk sind unter anderem Malerei, Porzellanmalerei, Glasmalerei und -bläserei, Bildhauerei, die Goldschmiede, das Fassen von Edelsteinen, das Schreinern von Möbeln, das Bauen von Instrumenten, die Töpferei aber auch Weberei, Maßschneiderei, Maskenbildnerei, Uhrmacherei, Raum- und Objektgestaltung oder die Gravur.

Das Kunsthandwerk versteht sich als Kunst mit einem ausgeprägten Interesse an handwerklichen und technischen Aspekten. Eine wichtige Rolle spielt das Material, die Ästhetik, Formgebung, Verarbeitung aber auch die Funktionalität und Anwendung.

 

Das Kunsthandwerk in Dresden

Dresden beteiligt sich jährlich an den Europäischen Tagen des Kunsthandwerks. Ausgerichtet werden sie von der Handwerkskammer und finden in über 16 europäischen Ländern statt. Im Jahr 2020 ist das vom 03. bis 05. April. Handwerker aus dem gestalterischen Bereich sind willkommen Ihr Handwerk sowie traditionelle und moderne Techniken einem interessierten Publikum zu präsentieren. Ziel ist es die Vielfalt und Kreativität des Kunsthandwerks in der Öffentlichkeit zu präsentieren, den Austausch unter Berufskollegen zu fördern und neue Kundengruppen zu erschließen. Auch Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im gestaltenden Handwerk werden vorgestellt.

Wir möchten euch eine Auswahl an Kunsthandwerkbetrieben in Dresden näher vorstellen:

Corinna Aurelia – Goldschmiedin & Designerin

Sebnitzer Straße 26, 01099 Dresden

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Eheringe aus Palladium und Roségold | Foto: Amac Garbe – Zentrale für feine Fotoeinsätze

Corinna Aurelia Garbe fertigt in ihrem Gemeinschaftsatelier Blankensteyn & Töchter wunderschöne, individuelle Schmuckstücke. Ob Eheringe, Ohrringe, Ketten, Umarbeitungen oder sonstige Schmuckstücke. Mit viel Liebe und Kreativität erschafft sie kleine und größere Kunstwerke. Die Tradition der Goldschmiede gehört zu den ältesten der Metallhandwerke und reicht in Europa bis ins fünfte Jahrtausend vor Christus zurück. Handelte es sich damals häufig um Kultobjekte aus Gold gefertigt, so ist heute wohl die Schmuckherstellung bekanntester Vertreter des Kunsthandwerks. Hauptsächlich wird dabei mit Gold, Platin, Silber und Palladium gearbeitet. Hinzu kommen häufig noch zierende Materialien wie Edelsteine, Perlen, Porzellan, Leder oder ähnliches. Das traditionelle Handwerk, vereint mit modernem Design zeigt sich in Corinnas Handschrift. Auf der Suche nach dem einen ganz besonderen Lieblingsstück ist man hier an der richtigen Stelle. Erwähnenswert ist auch, dass Corinna ausschließlich mit fairem und sauberem Gold arbeitet.

 

Atelier Mühlenbeck – Maßschneiderin & Designerin

Görlitzer Straße 30, 01099 Dresden

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Schaufenster des Gemeinschaftsateliers Mühlenbeck & wahlverwandt

Seit 2010 findet man Eva Mühlenbeck in ihrer Ladenateliergemeinschaft in der Dresdner Neustadt. Die gelernte Damenschneiderin und studierte Kostümgestalterin kann auf vielfältige Theater und Kostümerfahrungen zurückblicken. Mit ihrer Liebe für Stoffe, Materialien und Schnitte kreiert Eva zeitlose, kreative und ausdrucksstarke Modeunikate. Ob schlichte Schnitte mit dem besonderen Etwas, ein spannender Materialmix, außergewöhnliche Farben oder ein ganz individuelles Abend- oder Hochzeitskleid. Ihr könnt euch in Evas Atelier nicht nur verschiedenste Stoffe ansehen oder euch von ihren Kreationen vor Ort inspirieren lassen, sondern vor allem gemeinsam mit ihr aus euren Wünschen und Ideen in ein einzigartiges Outfit entstehen lassen.

 

Tischlerei Laske – Möbeltischler

Schwindstraße 18, 01139 Dresden

Mit den Hellerauer Werkstätten hat Dresden besonders im Bereich der kunstgewerblichen Möbelproduktion über Europas Grenzen hinaus Reden von sich gemacht. Namenhafte Künstler wie Richard Riemerschmid, Max Rose, Gertrud Kleinhempel, Peter Behrens, Joseph Maria Olbrich oder Charles Rennie Mackintosh wirkten bei der Gestaltung mit. Nicht in Serienproduktion, sondern individuell auf die Kundenwünsche abgestimmt, entwirft das Team um Alexander Laske Möbelstücke aus Vollholz. Von Tischen über Sitzmöbel, Einbauschränke, extravagante Bettgestelle oder detailgetreue Nachbauten findet sich für jede Idee eine passende und beeindruckende Umsetzung. Gegründet wurde die Tischlerei bereits 1966 und wird seit nunmehr 18 Jahren von Alexander Laske geführt. Durch eine umfassende Beratung und die gemeinsame Ideenentwicklung werden so künstlerische Wunschmöbelstücke zum Leben erweckt.

 

Atelier Maskerade – Maskenbildnerin

Alaunstraße 87, 01099 Dresden

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Schaufenster des Atelier Maskerade | Foto: Julius Erler

Theresa Roick hat in Dresden das Handwerk der Maskenbilderin erlernt. Für diejenigen unter euch, denen das kein Begriff ist: Maskenbild ist ein kreativ-handwerklicher Beruf vorwiegend für den Filmkunst- und Theaterbereich. Neben dem „schönen“ Schminken und Frisieren, wie es auch ein Visagist kann, gehört auch die optische Verwandlung und das komplette Umgestalten mit Modelliermasse, das Fertigen von Bärten, Perücken, Haarteilen oder Glatzen zum Handwerk einer Maskenbildnerin. So erhält man auch im gemütlichen Atelier Maskerade, einer Mischung aus Wohnzimmer und Theatermaske, einen Einblick in das so vielfältige und spannende Arbeitsfeld. Neben dem Arbeiten für Film, Fernsehen oder das Theater, schminkt und frisiert Theresa Bräute für ihren großen Tag, gibt Schminkkurse, fertigt haltbare Blumenkränze aus Kunstblumen, erstellt detailgenaue 3D-Abdrücke von Händen oder Babybäuchen und entwickelt sich seit der Eröffnung 2017 immer mehr zu einem kleinen Paradies für vegane Schminkprodukte, ökologisches Glitzer und nachhaltiges Kosmetikzubehör.

 

Elise Schneider-Marfels – Hutmacherin

Louisenstraße 11, 01099 Dresden

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Ladengeschäft der Hutmacherin Dresden auf der Louisenstraße

Ein Besuch in England, glamouröse Pferderennen, rauschende Ballnächte, ein stilvolles Picknick, ein Hochzeitsfest, eine runde Geburtstagsfeier, ein Sommerspaziergang oder einfach im Alltag. Hüte sind ein wunderbares Accessoire. Vielseitig, aussagekräftig, unauffällig, charakterbeschreibend, expressionistisch, minimalistisch oder ein Modestatement – sie sind in allen Stilen, Formen, Farben und Materialausführungen vertreten. Die gelernte Modistin, auch Putzmacherin genannt, fertigt mit viel Liebe einzigartige Kreationen, die in ihrem Ladenatelier in der Dresdner Neustadt bestaunt werden können. Die Hutmacherei ist ein altes Handwerk, dass ein ausgeprägtes Gefühl für Farben- und Formenlehre, ein Auge für Details, Wissen über Materialverhalten, Kreativität und Fingerfertigkeit voraussetzt. In Deutschland ist die Zunft des Hutmachers seit 1363 belegt. Ob Stoff, Filz, Stroh, Leder oder Tüll, die Materialvielfalt ist groß, aber gemeinsam mit Elise findet ihr heraus, welche Kopfbedeckung zu euch passt.

 

Gravierwerkstatt Leischner – Graveure

Wittenberger Straße 48, 01309 Dresden

Ob für das Handwerk, Privates oder die Industrie. Das Arbeitsfeld eines Graveurs oder einer Graveurin ist vielfältig und kreativ. Einzigartige, personalisierte Erinnerungen schaffen ist das Ziel der Gravierwerkstatt Leischner. Seit über 40 Jahren arbeitet der traditionelle Dresdner Handwerksbetrieb von seiner Meisterwerkstatt in Blasewitz aus und bedient regionale und bundesweite Kundenwünsche.

Über Hand-, Kunst- und Schmuckgravuren, moderne CNC-Techniken, Siegel-, Münzpräge-, Schlag- oder Brennstempel, Präzisionsgravuren, Lasergravuren, 3D-Gravuren und Beschilderungen aller Art – für jede Idee gibt es eine umsetzbare Lösung. Von Metall, über Glas bis hin zu Holz und vielen weiteren Materialien lässt sich fast alles personalisieren, mit einem Logo oder aber einem Text verzieren. Graveur/in ist ein dreijähriger Ausbildungsberuf. Als Königsdisziplin gilt die Gravur von Hand in verschiedenen, häufig kunstvoll geschwungenen, Schriften. In der Gravierwerkstatt Leischner werdet ihr professionell beraten und lasst gemeinsam euer ganz eigenes Unikat entstehen.

 

Buchbinderei Ludwig Nowak Dresden – Buchbinder

Eisenacher Straße 5, 01309 Dresden

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Blick in die Werkstatt von Ludwig Nowak

Sobald man die Werkstatt von Ludwig Nowak betritt wird man von den kreativen Energien, dem Geruch von Papier und alten Holzmaschinen eingenommen. Ein faszinierender Ort, der viele Geschichten erzählt. Ein Ort, an dem echtes Handwerk noch im Vordergrund steht. Ob Bücher mit Stahldeckeln, Einbände in Leder oder Leinen, ein in Handarbeit gefertigter Terminplaner, ein individuelles Gästebuch, ein edler Einband von (Fach-)Zeitschriften oder Briefen, konfektionierte und geprägte Urkundenmappen, Notiz- oder Fotobücher nach den ganz eigenen Wünschen, Reisetagebücher oder Sammelmappen mit Ringheftung, das Binden von Abschlussarbeiten oder Prägearbeiten verschiedenster Art – das alles realisiert Ludwig in seiner kreativ-chaotischen Werkstatt. Das Gewerbe der Buchbinderei entstand im späten Mittelalter und wurde bis ins 19. Jahrhundert in reiner Handarbeit ausgeübt. Noch heute ist es ein Lehrberuf, wobei der Zweig der industriellen und maschinellen Serienfertigung überwiegt. In der Buchbinderei Ludwig Nowak wird noch auf echtes Handwerk gesetzt und mit mittlerweile 108 Jahren gehört die Buchbinderei zu den ältesten in Dresden. Traditionsbewusstsein gemeinsam mit modernen Techniken ermöglicht dem Buchbindemeister auf individuelle Wünsche seiner Kunden einzugehen und immer wieder neue Ideen umzusetzen.

 

Lederwerkstatt S. Möller – Lederkünstlerin

Hof der Fabelwesen, Alaunstraße 70, 01099 Dresden

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Lederwerkstatt S. Möller in der Dresdner Neustadt

In der Lederwerkstatt von Susanne Möller werden über Kinderhausschuhe, Kinderlederhosen oder Mittelalterstiefeln verschiedenste Ideen aus Leder entworfen und realisiert. Auch die schon etwas abgetragenen Lieblingsstücke werden liebevoll und professionell wieder restauriert. Als Autodidaktin in dem Berufsfeld der Schneiderei, für das Susanne schon als Jugendliche ihre Leidenschaft entdeckte, betreibt sie ihre Leder-Ladenwerkstatt nun schon seit über 10 Jahren in der Dresdner Neustadt. Kreativ geschnittene Taschen, pfiffige Geldbörsen und bunte Kinderschühchen strahlen einem aus dem Schaufenster entgegen. Die Arbeiten der Kunsthandwerkerin versprühen Freude am Umgang mit dem vielseitigen und langlebigen Material, sie sind unkonventionell und natürlich in liebevoller Handarbeit entstandene Einzelstücke.

 

 

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