Hinterhermsdorf – Sachsens schönstes Dorf

Von Matthias Neidhardt

Es ist eine lange Anreise durch das wildromantische Kirnitzschtal auf den Spuren der Kirnitzschtalbahn, vorbei am Lichtenhainer Wasserfall bis ganz ans Ende des Tals, wenn man in Sachsens schönstes Dorf fahren will. Doch die Anreise lohnt sich. Es gibt wirklich schönes zu sehen.

Hinterhermsdorf im Kirnitzschtal
Hinterhermsdorf ist ein kleines Dorf, dass zur Stadt Sebnitz gehört und sich am Ende des Kirnitzschtals befindet. Angelegt wurde es bei seiner Gründung als Waldhufendorf. Die Hufen waren gleichmäßig angelegte Flächen, auf denen die Besitzer ein Haus bauen durften und die restliche Fläche bewirtschaften durften. Zumeist wurden diese Flächen nebeneinander angelegt und führten entlang eines Flußverlaufs parallel zueinander. Heute lassen sich die Hufen noch erahnen.

In Hinterhermsdorf angekommen spürt man gleich den Flair des Dorfes. Nach dem langen engen Kirnitzschtal, dass bei der Anreise passiert werden muss, da Hinterhermsdorf in einer Art Sackgasse liegt, bietet sich hier genug Raum zum Atmen. Das Dorf liegt inmitten von sanften Hügeln, auf denen saftig grüne Wiesen wachsen. An das sanfte Hügelland mit seinen Wiesen schließen Wälder an, in denen es einiges zu entdecken gibt. Doch bevor wir in diese gehen schauen wir uns ein wenig in Hinterhermsdorf um.

Umgebindehäuser in Hinterhermsdorf
Ein wesentlicher Faktor, der für die Ruhe und Gemütlichkeit des Ortes verantwortlich ist, sind die Umgebindehäuser. Der regionaltypische Hausbau eines Umgebindehauses ist hier omnipräsent. Ganze 72 Umgebindehäuser sorgen dafür, dass Hinterhermsdorf das Dorf mit den meisten Häusern dieser Art in der Region ist. Einzig in der Oberlausitz gibt es Orte mit noch mehr Umgebindehäusern. => Bauweise der Häuser kurz anreisen

In einem dieser Häuser befindet sich die Waldarbeiterstube. Hier erfährt man allerhand in die Lebensweise der Hinterhermsdorfer Bevölkerung im 19. Jahrhundert und kann sich über die Geschichte des Ortes informieren.

Dorfgeschichtlicher Rundgang
Noch mehr mit der Geschichte der Region und des Dorfs kann man sich auf dem angelegten Dorfgeschichtlichen Rundgang auseinandersetzen. An 25? Stationen erfährt man Wissenswertes und Kurioses aus der Stadtgeschichte.

Die Engelskirche
Im Ort nicht zu übersehen ist die Engelkirche einer Anhöhe. Ihren für evangelische Verhältnisse eher ungewöhnlichen Namen erhielt sie für ihren Taufengel, der sich im Kircheninneren befindet.

Die längste Bank Sachsens.
Ganze 36.9 handvermessene Meter beträgt die Länge der aus einem Baum gefertigten längsten Bank Sachsens vor der Toren der Waldhusche. Die Ortsfeuerwehr erbaute diese Bank in einem 48-Stunden-Projekt. Von hier aus kann man den Blick auf Hinterhermsdorf, das sanft geschwungene Hügelland und den Weifberg bei einer kleinen Brotzeit ganz gut genießen

Die Waldhusche
Ebenfalls sehenswert und informativ ist die Waldhusche. Das Waldgebiet im Süden Hinterhermsdorfs ist besonders für Kinder ein kleines Erlebnisparadies. Auf 66 Hektar Gesamtfläche wurden 3 Themenpfade angelegt, die sich mit der Geschichte des Waldes, verschiedenen Pflanzen und Tieren zum Teil spielerisch auseinandersetzen

Der Weifberg
Einen Abstecher auf den Weifberg mit seinem Weifbergturm sollte man in jedem Falle unternehmen, wenn man zum ersten Mal in Hinterhermsdorf ist. Der Aussichtsturm bietet herrliche Fernsichten in die Felslandschaften der Sächsischen Schweiz, der Böhmischen Schweiz und bei guter Fernsicht sogar ins Zittauer Gebirge, Riesengebirge und Isergebirge. Ein Panorama, das eine Sichtachse von 270 Grad auf die schönsten Gebiete der hinteren Sächsischen Schweiz bietet.

Die Obere Schleuse und das Kirnitzschtal.
Ein weiteres touristisches Highlight ist eine Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse in der Kirnitzschklamm. Auf dem künstlich gestauten Gewässer werden Kahnfahrten auf historischen Kähnen angeboten. Anschließend bietet sich eine Wanderung durch die wilde Kirnitzschklamm zurück nach Hinterhermsdorf an.

Fazit – Ein sehenswerter Erholungsort.
Erholung wird groß geschrieben in Hinterhermsdorf. Die traumhafte Lage am Rande der Sächsischen und Böhmischen Schweiz machen das kleine Dorf, dass nicht nur schönstes Dorf Sachsens, sondern auch eines der 18 schönsten Dörfer Deutschlands ist, zu einem beliebten Ausflugs- und Urlaubsziel für Wanderer.

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