Dresden in Film und Fernsehen

Von solebtDresden

Als Landeshauptstadt Sachsens und eine Stadt mit einem architektonisch eindrucksvollen Stadtkern, der pulsierenden und bunten Neustadt, den langen Elbauen und der grünen Heide hat Dresden viele Plätze im Repertoire, die sich als einzigartige Film- und Fernsehkulissen eignen. Doch welche Filme wurden in Dresden gedreht? Welche Serien spielen hier, was sind die beliebtesten Filmsets und gibt es noch unausgeschöpftes Potenzial als Filmstadt?

 

Tatort

Kaum eine deutsche Fernsehproduktion ist so beliebt wie die deutsche Krimireihe „Tatort“. In wechselnden Städten mit zugehörigen Kommissar/Innen-Teams werden Mordfälle aufgeklärt. Seit 2016 ist auch Dresden Drehort des beliebten Fernsehformats. Die Oberkommissarinnen Winkler (Cornelia Gröschel, übernimmt seit 2019 für Kommissarin Sieland) und Gorniak (Karin Hanscewski) ermitteln mit Härte und Herz, Humor und Effizienz, während ihr Chef Brambach (Peter Michael Schnabel) bemüht ist mit der Frauenpower mitzuhalten. Natürlich ist in jeder neuen Folge viel unserer schönen Stadt zu sehen, wenngleich manchmal mit der ein oder anderen geografischen Ungereimtheit. Von den Highlights der Sehenswürdigkeiten, der Alt- und Neustadt, bis hin zu Wohnvierteln, Elbbrücken und dem Dresdner Umland ist alles dabei. Alles über die Kommissarinnen, die Kriminalfälle und die Sendetermine des Dresdner Tatorts findet ihr hier.

Das Team aus Dresden. | Bildquelle: MDR/​Wiedemann&Berg/​Daniela Incoronato
Das Ermittler/Innen-Team aus Dresden. | Bildquelle: MDR/​Wiedemann&Berg/​Daniela Incoronato

The Grand Budapest Hotel

Ein echter Hollywood Blockbuster von Wes Anderson mit hochkarätigen Schauspielern besetzt, wie unter anderem Ralph Fiennes, Adrien Brody, Owen Wilson, Tilda Swinton, Jude Law, Edward Norton und Bill Murray . Nagut, hauptsächlich wurde er in Görlitz gedreht, wo das alte Kaufhaus im Stadtzentrum als Herzstück des Setdesigns, das ehemalige Luxushotel, fungierte. Doch einige Szenen des Films spielen in Dresden, so ist beispielsweise der Fürstenzug zwischen Frauenkirche und Hofkirche im Film zu sehen. Auch die Sempergalerie, die Pfunds Molkerei an der Bautzener Straße und der Zwinger dürfen in der Tragikkomödie glänzen. Ein toller Film mit einem wunderbar heiter-mystischen Charme finden wir und es macht tatsächlich viel Spaß die uns so gut bekannten Drehorte im Film zu entdecken. Hier gelangt ihr zum Trailer des Films.

Filmset aus "The Grand Budapest Hotel". Die Pfunds Molkerei heißt im Film Mendl's.
Filmset aus „The Grand Budapest Hotel“. Die Pfunds Molkerei heißt im Film Mendl’s.

Der Vorleser

In der Verfilmung des Romans von Bernhard Schlink diente Dresden nicht direkt als Drehort, auch hier wurde die rund eine Stunde entfernte Stadt Görlitz als Filmset genutzt, jedoch symbolisiert die Stadt an der Grenze zu Polen Dresden vor der Wende. Die Koproduktionsfirma, das Studio Babelsberg, übernahm die Organisation des Filmdrehs in Sachsen, beschaffte die Filmrequisiten, wie beispielsweise eine wunderschöne alte Straßenbahn aus dem Konvolut der Kirnitzschtalbahn, in der Hollywoodstar Kate Winslet die Schaffnerin spielte du für ihre Hauptrolle sogar den langersehnten Oscar erhielt. Weitere bekannte Filmgesichter wie Ralph Fiennes, David Kross, Karoline Herfurth oder Hannah Herzsprung standen für den Film vor den Kameras. Nicht direkt Dresden als Drehort, aber irgendwie doch Dresden im Film. Für den Trailer klickt ihr hier.

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Das Plakat zum Film „Der Vorleser“ mit Kate Winslet und David Kross.

Die Mission der Lifeline

Ein Dokumentarfilm der in Dresden gegründet und auf dem Weißen Hirsch ansässigen Produktionsfirma ravir film. Der Filmemacher Markus Weinberg und das Filmteam begleitete zwei Jahre lang das Seenotrettungsteam des Dresdner Schiffes „Lifeline“ und Axel Steiner Initiator Axel Steiner auf der Meerespassage zwischen Lybien und Europa. Der Film erzählt von den zu überwindenden Schwierigkeiten, den Hassreaktonen der Gegner, von Ermittlungen und Angriffen und von der Realität auf dem Mittelmeer: Sinkende Boote vollbesetzt mit Schutzsuchenden, Ölverlust und dem Beschuss durch lybische Milizen. Nicht nur die Lifeline selbst war Kulisse für den Dokumentarfilm, im Film werden auch immer wieder Orte und Menschen in Dresden gezeigt. Insbesondere auch die Gegner, die sich offen gegen die Seenotrettung aussprechen und damit den Verlust von Menschenleben auf dem mittelmeer in Kauf nehmen. Die bewegende Dokumentation war sowohl in einigen Kinos zu sehen, wie auch auf verschiedenen Filmfestivals und erhält voraussichtlich in der Zukunft noch einen Sendeplatz im Fernsehen. Schaut euch den Trailer hier an!

Filmplakat zum Film "Die Mission der Lifeline".
Filmplakat zum Film „Die Mission der Lifeline“.

Der Turm

Während die Stadt Dresden im Roman von Uwe Tellkamp den Hauptschauplatz des Films darstellt und kaum eine Buchbesprechung ohne dessen Nennung und Beschreibung der Stadt auskommt, so kommt hingegen die zweiteilige Verfilmung weitesgehend ohne den Schauplatz Dresden aus. Die DDR-Straßenzüge, die langsam verfallenen Villen, der noble Stadtteil auf dem Weißen Hirsch und die Elbhänge werden selten bis gar nicht bebildert. Doch woran liegt das? Auch hier wurde anstelle den Film in Dresden abzudrehen die Stadt Görlitz bevorzugt. Kurz kommen die Standseilbahn, die Loschwitzer Brücke und eine Luftaufnahme über Dresdens Türme im Zweiteiler vor. Zwar ist die Farbgebung und der Zeitgeist der 80er Jahre in der DDR gut wiedergegeben, doch spielt der Film hauptsächlich in geschlossenen Räumen und bei den wenigen Außenaufnahmen sieht Dresden irgendwie nicht wirklich wie Dresden aus. Eigentlich schade, da die Stadt so viel schöne Plätze zum Filmen bietet. Zum Film-Trailer kommt ihr hier.

Szene mit Jan Josef Liefers in "Der Turm".
Szene mit Jan Josef Liefers in „Der Turm“.

Die Königin und der Leibarzt

Der Kinofilm mit dem schwedischen Filmstar Mads Mikkelsen in einer der Hauptrollen suchte sich den Zwinger für einen seiner wichtigsten Drehorte aus. Allerdings stellt dieser das zerstörte dänische Schloss Christiansborg dar und so wird aus Dresden kurzerhand Kopenhagen. Der Historienfilm handelt vom dänischen Königspaar. Der psychisch erkrankte König Christian VII. ist nicht mehr in der Lage die Regierungsgeschäfte fortzuführen, sodass sein Leibarzt sich der Führung des Landes annimmt. Letztlich verrät der Name des Films schon einiges, denn die Regierungstätigkeiten bleiben nicht das einzige, was der Leibarzt übernimmt, so nähern sich er und die Königin an und beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Um euch den Trailer anzusehen klickt ihr hier.

Filmszene aus "Die Königin und der Leibarzt".
Filmszene aus „Die Königin und der Leibarzt“.

Frau Müller muss weg

Der Film von Sönke Wortmann, in dem unter anderem Ken Duken und Anke Engelke mitspielen bringt Dresden auf die Kinoleinwand. Die Komödie spielt in Dresden und zeigt einige Stadt- und Außenaufnahmen unserer Stadt. Die Spielszenen mit den Schauspielern wurden jedoch in Köln gedreht. Es sind unter anderem die Carolabrücke, die Umgebung der Waldschlösschenbrücke und die Augustusbrücke, sowie der Goldene Reiter und der bekannte Canalettoblick abgebildet. Der Film basiert auf einem gleichbenannten Theaterstück, was seit der Uraufführung erfolgreich im Kleinen Haus wurde und handelt von einer Revolte bei einem Elternabend, wo die Eltern den Misserfolg ihrer Kinder der Lehrerin Frau Müller anlasten wollen. Hier findet ihr den Trailer zum Film.

Werbeplakat zur Kinoankündigung der Komödie "Frau Müller muss weg".
Werbeplakat zur Kinoankündigung der Komödie „Frau Müller muss weg“.

Unser Fazit: Wir sehen noch Potenzial!

Das Land Sachsen und besonders die Stadt Görlitz, mittlerweile liebevoll Görliwood genannt, aber auch das Umland wie die Sächsische Schweiz und einige Burgen und Schlösser waren bereits für viele hochkarätige Filme und Serien Kulisse und Drehort. So wurden neben Szenen für „Game of Thrones“ auch Hollywoodfilme wie „In 80 Tagen um die Welt“ oder „Inglourious Basterds“ hier gedreht. Wir finden, dass Dresden als Drehort bisher doch etwas stiefmütterlich behandelt wurde und würden uns wünschen öfter einmal auf Kamerateams in unserer Stadt zu stoßen, denn schließlich hat unser charmantes Dresden geschichtlich und architektonisch viel zu bieten und kann auch auf der ganz großen Leinwand einen hervorragenden Eindruck machen.

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