Fahrradfahren in Dresden – was du wissen solltest

Von solebtDresden

Dresden ist NOCH nicht wirklich als Fahrradstadt bekannt. Das beweist auch die Stadtplanungsumfrage aus dem Jahr 2013 „Gut gelaufen, gern gefahren“. Der Studie zufolge nutzten zumindest damals die (Dresden-)Plauener und Prohliser vor allem den öffentlichen Nahverkehr, die Loschwitzer den PKW, die Altstädter waren oft zu Fuß unterwegs – nur die Neustädter fuhren wirklich gern mit ihrem Fahrrad.

Doch in Zeiten des Klimawandels solltet ihr euch auch als Nicht-Neustädter öfter mal die Vorteile des Fahrradfahrens vor Augen halten. Wenn ihr auf kürzeren Strecken öfter mal aufs Rad umsteigt, wird es euch auch eure Gesundheit danken!

Wie siehts mit dir aus – fährst du schon Rad?

Abgeparkt 1
Abgeparkt 1

„Mit dem Rad zur Arbeit“ oder doch lieber multimobil?

Gelernt haben wir es ja alle mal. Kannst du dich noch erinnern? Du warst so stolz, als du endlich das Gleichgewicht halten konntest! Und dieses Gefühl von Freiheit …  Und trotzdem sind nicht alle beim Fahrrad geblieben!

Noch bis zum 31. August 2019 läuft in ganz Deutschland die Mitmachinitiative „Mit dem Rad zur Arbeit“ von der AOK in Kooperation mit dem ADFC. Bereits 243.117 Menschen sind registriert.

Ziel der Aktion ist es, noch mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen. Geworben wird mit einigen Preisen, die Radfahrerherzen erfreuen, vor allem aber mit den umweltschonenenden und gesundheitlichen Aspekten des Radelns.

Jeden Monat lockt ein neues Gewinnspiel. Im Juli kannst du ein faltbares Fahrrad im Wert von 999€ gewinnen, wenn du einen kurzen Videoclip drehst: Beim Fahrradfahren kannst du in einen „Flow“ versetzt werden, der Glücksgefühle in dir auslöst, ähnlich wie in der Meditation. In deinem Clip sollst du dann zeigen, wie sich der Fahrrad-Flow bei dir bemerkbar macht. Hast du diesen Flow schon mal an dir bemerkt?

Mitmachen und registrieren kannst du dich auf der website der Aktion.

Wenn du etwas weiter weg von deinem Zuhause arbeitest oder du auch in deiner Freizeit größere Entfernungen zurücklegen musst, kannst du in Dresden multimobil unterwegs sein. Mit einer Monatskarte der Dresdner Verkehrsbetriebe oder einem Jobticket, kannst du dein Rad kostenlos in Bussen, Straßenbahnen, S-Bahnen und auf Fähren mitnehmen.

Informiere dich auf der website der DVB!

Fahrrad ausleihen leicht gemacht!

Wenn du kein eigenes Fahrrad zur Verfügung hast, beispielsweise weil du gar nicht in deiner Heimatstadt unterwegs bist, gibt es die Möglichkeit, sich eins auszuleihen. Und Ausleihen wird immer einfacher.

Fahrradverleihsystem SZ-Bike
Fahrradverleihsystem SZ-Bike

Beispielsweise mit SZ-Bike. SZ-Bike ist ein vollautomatisches Fahrradverleihsystem der Sächsischen Zeitung Dresden, welches von nextbike betrieben wird. Per App, website oder Telefon erfährst du, wo sich das nächstgelegene Fahrrad befindet. Auch per App öffnest und verschließt du das Schloß deines Rades. Innerhalb der sogenannten Flexzone können die Räder an allen öffentlich einsehbaren Straßenkreuzungen abgegeben werden, außerhalb nur an offiziellen Stationen von SZ-Bike.

In Dresden sind etwa 500 Fahrräder rund um die Uhr verfügbar. DVB- und SZ-Abokunden haben bei jeder Fahrt die ersten 30 Minuten frei. Ansonsten kostet eine Fahrt mit einem SZ-Bike 1€ für 30 Minuten, maximal 9€ für 24h im Basistarif. Studenten können die Tarife des „Campusbike“ nutzen.

Als SZ-Bike-Kunde kannst du auch in anderen Städten von nextbike betriebene Fahrradverleihsysteme nutzen. Nextbike ist europäischer Marktführer im Fahrradverleih, bringt mit seinem Fahrradverleihsystem immer mehr Menschen aufs Rad und macht Fahrradfahren zum selbstverständlichen Bestandteil urbaner Mobilität. Aufgestockt wurde das Verleihsystem mittlerweile durch ebikes.

Registriere dich auf der website von SZ-Bike.

Neu im Kommen und ebenfalls eine umweltschonende Alternative zum Auto sind Elekto-Roller und Elektro-Tretroller, die gibt’s auch ganz bald in Dresden. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.

Fahrrad - neue Wege
Fahrrad – neue Wege

Wenn es etwas mehr sein muss …

Manchmal musst du doch etwas mehr transportieren – der Gedanke an ein Auto als Transportmittel kommt dir in diesem Fall sofort in den Sinn. Aber es gibt noch eine andere Variante. Deine Zwischenlösung für die noch recht übersichtlichen Transporte könnte ein Lastenrad sein!

Frieda und Friedrich heißt das Lastenradprojekt des ADFC e.V.s.

Lastenräder sind eine wunderbare Alternative, um auch mit schwerer Beladung einen Stau zu umgehen. Mit ihnen kannst du einkaufen, umziehen, Kinder transportieren, … Und das Beste: ein Lastenrad von Frieda und Friedrich kannst du dir nach der Registrierung kostenfrei ausleihen. Ziel der Aktion ist es auch hier, ein Umdenken in Sachen urbaner Mobilität zu erreichen.

Auch bei Frieda und Friedrich fallen hin und wieder Kosten aufgrund von Reparaturen und für Ersatzteile an. So sind natürlich Spenden überaus gern gesehen.

Transport geplant? Borg dir ein Lastenrad – hier!

ADFC e.V.

Fährst du in Dresden mit dem Fahrrad, musst du dich darauf gefasst machen, gleichermaßen von Fußgängern und Autofahrern getadelt zu werden. Viele Wege sind eben nicht wirklich fahrradfreundlich ausgebaut, plötzlich endet der Fahrradweg, auf der Straße oder dem Fußweg, obwohl du gerade voll in Fahrt bist – da kann es schon mal zu blöden Situationen kommen, in die man da als Radfahrer gerät.

Der Radfahrer hat oft keinen eigenen Raum im Straßenverkehr. Das soll anders werden, sagt der ADFC.

Fahrrad frei!
Fahrrad frei!

Der ADFC e.V., der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, setzt sich dafür ein, dass die Radwege besser und sicherer werden, außerdem kämpft er für die Verkehrswende in Deutschland. Als Mitglied erhälst du einen umfassenden Service, der von ADFC-Pannenhilfe über Haftpflicht- und Rechtschutzversicherung bis zu Informationen rund um Radtouren Deutschland- und sogar Europaweit reicht.

Mehr Infos zum ADFC erhälst du hier.

Wenn wir die Dresdner Fahrradkultur mit der einer niederländischen Stadt vergleichen sind die Unterschiede nur sehr schwer zu übersehen. Fahrradstrecken sind, z.B. in Utrecht, viel besser ausgebaut als Autostraßen. Fahrradwege überqueren auf Brücken vielbefahrene Straßen. Es gibt Fahrradparkhäuser. Fahrradfahrer kommen sicher an ihr Ziel. Jährlich werden hier 130€/pro Kopf für Fahrradfahrer ausgegeben – im Vergleich: in Berlin sind es nur 4€. Die niederländische Stadt Hauten hat seit 40 Jahren keine tödlichen Unfälle mit Radfahrern verzeichnet (ZDF-Doku: Verkehr ohne Chaos. Raus aus dem Stau: Gute Ideen für weniger Verkehr).

Unfälle, bei denen Radfahrer tödlich verletzt wurden, gab es in Dresden in den letzten Jahren leider so einige. Oft passierten diese an Straßen, wo die Verkehrssituation sehr uneinsichtig war und durch ein paar Veränderungen vielleicht verhindert hätten werden können. Vielleicht sind euch schon manchmal die weißen Fahrräder aufgefallen, die einem solchen Unfall ein Mahnmal setzen. Aufgestellt wurden die Räder von der Initiative Ghostbikes, die auch in anderen Städten Deutschlands aktiv ist.

Fahrradklima Dresden

Beim Fahrradklimatest 2018, einer Befragung von Viel- und Gelegenheitsradfahrern mit dem Ziel der Erfassung der Radfahrbedingungen in Städten und Gemeinden, den der ADFC deutschlandweit durchführte, landete Dresden direkt nach Bremen, Hannover, Leipzig und Frankfurt am Main auf Platz 5 der Städte mit über 500 000 Einwohnern. Immerhin. Dennoch ist das Radklima laut dieser Studie nur ausreichend. Vor allem das Thema Sicherheit bemängeln Deutschlands Radler, auch die Dresdner.

Eine recht positive Bewertung erhielt die Dresdner-Fahrradfahr-Infrastruktur, wobei hier sicherlich der wunderschöne Elbe-Radweg und der Radweg über den Alten Bahndamm die durchschnittliche Wahrnehmung der Infrastruktur etwas trübten ?

Wegweiser zum Elberadweg
Wegweiser zum Elberadweg

Der Elbe-Radweg führt von Cuxhafen über Hamburg, Hitzacker, Magdeburg, Lutherstadt-Wittenberg, Dresden bis ins Tschechische Riesengebirge, wo die Quelle der Elbe entspringt. Auch wenn bisher nicht alle Teile des Weges gleichermaßen komfortabel ausgebaut wurden, der Dresdner Teil kann sich auf jeden Fall sehen lassen und lädt zum fröhlichen Radeln ein. Aber gemütlich. Es sind auch viele Fußgänger unterwegs, so dass dieser Weg für Schnellfahrer eher nichts ist.

Planst du eine Elbe-Radwegtour? Informiere dich auf der offiziellen Elbe-Radweg-Website.

Der Alte Bahndamm zwischen Weißig-Bühlau und Dürrröhrsdorf, von 1908 bis 1951 eine Eisenbahnstrecke, bildet heute einen Teilabschnitt des Radweges Dresden-Bastei. Die Route, die fast eben entlang des Alten Bahndammes verläuft und in Dresden als Radweg Schönfelder Hochland ausgeschildert ist, führt von der Dresdner Heide bis zur Stadtgrenze, dann über Wünschendorf und Porschendorf bis nach Dürrröhrsdorf. Hin und wieder kreuzt der Fahrradweg andere Radwege die ihn mit dem Elbe-Radweg verbinden. Entlang der Strecke wird der Radler mit eisenbahntypischer Beschilderung und Zubehör zum Ziel geführt. Mehr Infos findest du hier.

Abgeparkt 2
Abgeparkt 2

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